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Wunderbares Wetter, Urlaub in den Alpen vor vielen Jahren, noch ohne Kinder, nur mein Mann und ich mit Hund…

Eine Wanderung um einen See war geplant, es wäre eine Tour von ca. 3 h gewesen mit wenig Proviant und ohne Karte, weil es ja nur einfach um diesen See geht. Was soll man da schon falsch machen? Wir liefen los mit uns viele Menschen auf den Wegen. Der See war noch nicht zu sehen und der Weg ging allmählich bergan. Es war sonnig und wir bester Laune…
Wir liefen nun schon eine ganze Weile, es ging nun stetig bergan. Es ist eben ein Bergsee, wird schon passen…
Nun sind wir fast allein unterwegs und irgendwie wird der Weg immer schmaler und steiler; nicht nach unten sehen mit meiner Höhenangst.  Oh NEIN, da ist der See, aber gefühlt viele hundert Meter unter uns. Zurück ist nicht möglich, es ist wirklich steil und wir tragen nur leichte Laufschuhe ohne echtes Profil; also weiter aufwärts…
Das Wasser ist nun getrunken. Unser Hund macht schlapp, also mit auf die Schulter und weiter…
Wo sind wir nur? Wir haben niemanden gesagt, wo wir sind. Es war noch die Zeit vor dem Handyboom und dort hätten wir sicher auch keinen Empfang gehabt. Irgendwie fehlt nach den vielen Stunden nun auch uns die Kraft; also kurz hinsetzen, ein paar Stückchen Schokolade sind noch da…
Wir kommen um eine Ecke und sehen, dass wir einen Berg erklimmen und es fast geschafft haben. Was machen wir nur, wenn wir oben sind, zurück ist mit den Schuhen nicht möglich…
Plötzlich nimmt die Steigung ab und hier sind auch wieder viele Menschen. Wir sprechen jemanden an und er ist ganz verblüfft, über unsere Orientierungslosigkeit. Es ist ein beliebter Ausflugsberg nur nicht von der steilen Seite, die wir genommen haben. Auf der anderen Seite gibt es eine Seilbahn, die an diesem Tag noch zwei Stunden nach unten fährt, welch eine Freude! Ganz oben ist auch eine Hütte in der es entweder Käse- oder Wurstbrot gibt. Ich habe nie wieder so ein gutes Käsebrot, wie nach dieser Strapaze, gegessen.

Wenn an dem Tag alles wie geplant verlaufen wäre, hätte ich bestimmt keine große Erinnerung mehr daran. So ist es aber eine Anekdote, die ich immer wieder erzählt habe. Es ist aber auch etwas, über dass ich schon oft nachgedacht habe, weil es Wege, Anstrengung, Verzweiflung, Rettung, Ankommen, Ausbrennen, Beschenktsein, Freude enthält und beschreibt.

In unserer westlichen Welt packen wir uns oft in Watte. Dinge sind nicht zumutbar, wir fahren alles mit dem Auto, es wird nach dem Bequemen gesucht. Nehmen wir uns damit nicht das Echte, ein Beschenktsein nach einer großen Anstrengung? Und wenn wir schon in kleinen Dingen den leichten und bequemen Weg suchen, werden wir dies dann nicht auch bei Lebensentscheidungen tun, an Kreuzungen auf dem Weg des Lebens?
Ist der einfache oder naheliegende Weg, nicht auch der Weg, der von vielen gewählt wird, eben der Mainstream?
Hinterfragen wir diesen Weg noch; ist es möglich in dem Dschungel von Informationen und Einflüssen, das Richtige und Wahre zu finden?
Drehen wir uns nur um uns selbst, in immermehr Selbstoptimierung und nach dem Motto, das Beste ist nur gut genug und wenn wir das nicht erreichen, was dann? Können wir uns noch ECHT freuen, vielleicht auch mal für den Anderen?

Egoismus nimmt so viel an echten Begegnungen. Das zeigt die Weltpolitik gerade auf erschreckende Weise. Wer nur eigene Belange in den Mittelpunkt stellt, kann irgendwann keinerlei Verständnis für den Anderen mehr aufbringen, so entstehen Auseinandersetzungen sogar Kriege.
In dem kleinen Wörtchen mich, steckt ein kleiner Mensch mit so viel ich.

Jesus hat einige „ich bin“- Sätze gesprochen u.a.:

„Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen.“
Johannes 14,6 Übersetzung Hoffnung für Alle

Mich bewegt dieser Satz schon sehr lange und ich möchte gern mit Euch meine Gedanken teilen, wenngleich alles aus einer anderen, eben Deiner Perspektive betrachtet, eine ganz andere Bedeutung bekommt. Ein Erkennen nur für Dich und das ist schon wieder so spannend …

Hier nun meine Gedanken:

Der Weg

Ich sehe ihn vor mir, aber oft ist er mir verborgen, wie in Nebel gehüllt oder weil ich einfach nicht um die nächste Ecke sehen kann. Er kann breit und einladend sein, aber auch schmal, beängstigend und voller Geröll. Er kann aber auch in einer Sackgasse enden und mich zur Umkehr zwingen, dann ist Mut zum Eingeständnis des Irrweges gefragt. Und wenn an einer Kreuzung plötzlich mehrere Alternativen vor mir liegen, welchen soll ich nehmen?
Loszugehen, die eigene Komfortzone zu verlassen, erfordert Mut. Wenn es eigene Wege, nur für mich bestimmte Pfade sind, dann ist das ein Riesenschritt, besonders wenn ich keine Wahl habe und der Weg mir scheinbar aufgezwungen wird.
Manchmal öffnen sich mir neue Wege und ich möchte lieber verharren, weil doch das, was wir kennen scheinbar soviel Sicherheit bietet. Es ist aber auch ein Akzeptieren, dass manche Wege, die ich mir so sehr wünsche, nicht auf meiner Strecke liegen und unerreichbar bleiben.
Es gibt Wege, die ich allein gehe und mich dabei auf die Einsamkeit einlassen muss.

Ich habe mich entschieden, dass Jesus mein Weg sein soll. Ich darf die Schritte mutig, manchmal auch ins Ungewisse setzen, im festen Vertrauen, dass der Weg da ist und trägt. An Kreuzungen entwickelt sich ein Gespür dafür, ob der Weg gut, richtig für mich und andere ist:

Ein Weg der Verständnis für andere entstehen lässt. Ein Weg gegen den Hass! Ein Weg, der mich auch auf meiner letzten Reise tragen wird!

Die Wahrheit

Ich habe festgestellt, dass die Wahrheit gesucht werden will. Es gibt keine einfache Wahrheit, auch wenn uns unsere digitale Welt dies vorgaukeln will, in der wir, nach unseren Interessen gefiltert, die passenden Informationen erhalten. Es ist Vorsicht geboten und ein Hinterfragen.
Ändert sich die Wahrheit nicht auch, wenn wir uns einmal in eine andere Perspektive begeben?
Höre ich den Anderen an, wird auch dessen Standpunkt verständlich, eben aus seiner Sichtweise. Ist es jetzt immer noch einfach ihn zu belehren oder sogar zu verurteilen?
Ich möchte versuchen, meine Schubladen für andere Menschen erst einmal geschlossen zu lassen. Es ist schwierig, der Mensch ist so gestrickt innerhalb von Sekunden eine Einordnung zu treffen. Wenn ich es aber versuche, eröffnet es die Möglichkeit für ganz neue Begegnungen.

Ich lese die Bibel. Es war am Anfang etwas tricky. Selbst als Christ hatte ich Vorurteile davor. Das Buch war oft unverständlich und alt, aber irgendwie zog es mich auch an. Nun brauche ich es regelrecht, eben als Brot des Lebens. Es ist krass, es spricht in meine Situation und gibt Antworten, nicht sofort, aber dann wenn ich ehrlich danach suche.

Jesus spricht über die Wahrheit:

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!“
Johannes 8, 32 Übersetzung Hoffnung für Alle

Das Leben

Wir wurden auf unserer Wanderung am Ende mit echter Freude beschenkt. Die Angst wich und es wurde zu einem besonderen Erlebnis im Umgang mit den eigenen Grenzen. Es war eine Erfahrung von echtem Leben.

Das weltbekannte Zitat von Konfuzius “ Der Weg ist das Ziel“ bekommt, wenn man Jesus als Weg annimmt, eine ganz andere Weite. Wir müssen nicht auf das Ziel im Himmel warten, mit ihm als Weg können wir schon jetzt echtes Leben haben, mit Tiefe, Freude, Frieden im Herzen. Ich habe es erlebt, erlebe es immer wieder und bin einfach nur dankbar; gerade mit den vielen Herausforderungen!

Jesus sagt selbst:
„Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.“
Lukas 10,9 Lutherübersetzung

Man kann nur nachspüren und empfinden, was man selbst damit verbindet. Für Dich kann es eine ganz andere innere Bedeutung haben, eben ein anderer Weg, eine andere Wahrheit, ein anderes Erleben von Leben. Ich kann Dir nur Mut machen, dem nachzuspüren und Dich dabei, wenn Du willst, von Jesus an die Hand nehmen zu lassen. Es wartet ein besonderer Weg, mit breiten und engen Stellen, auch Sackgassen, aber auch Glücksmomenten, echter Freude und Leben in allen Facetten, eben ein eigener Weg.

Sei behütet!

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